Der Siegeszug des industriell gefertigten Fruchtsaftes beginnt mit der Orange. Die kommt ursprünglich aus Indochina. Im 10. Jahrhundert
brachten arabische Kaufleute die ersten Orangenbäume nach Sizilien, Sardinien und Spanien. Der "Goldapfel", wie er früher bezeichnet wurde,
fand dort ausgezeichnete klimatische Bedingungen vor. Von dort ging seine Reise mit den Portugiesen weiter nach Amerika.
In Florida wurden im 19. Jahrhundert die ersten Orangenplantagen gegründet. Denn dort herrscht ein besonders fruchtbares Klima für Citrusfrüchte.
Im Zuge des Ausbaus der Eisenbahn wurden Orangen bald in ganz Nordamerika verkauft. Die ersten Orangensaftfabriken wurden Anfang des Jahrhunderts
erbaut.
Erst zum Ende des 2. Weltkrieges entstand die Möglichkeit, gefrorene Konzentrate weltweit kostengünstig zu verschiffen. So konnte Orangensaft zu
einem Konsumartikel des täglichen Gebrauchs werden. Insbesondere durch den hohen Vitamin C-Gehalt trägt der Orangensaft heute einen nicht
unerheblichen Anteil zu dem gesundheitlichen Wohlbefinden ganzer Nationen bei.
80 % des in Deutschland abgefüllten Orangensaftes stammt aus Brasilien. Die Brasilianer sind auch der größte Produzent von Citrus-Produkten,
gefolgt von Florida. Zusammen produzieren beide über 40 % der Weltmarktproduktion. Orangen stellen dabei einen Anteil von ca. 70% aller
verarbeiteten Früchte dar. Das bedeutet, daß mehr als 44 Millionen Tonnen Orangen jährlich verarbeitet werden!
In den USA wird der Orangensaft zu über 70 % zum Frühstück getrunken - am liebsten frisch gepresst. Nach der Trinkschokolade ist Orange
die bevorzugte Geschmacksrichtung weltweit.